Ehrenamtliche Unterstützung für NS-Verfolgte
Ein kurzer Zwischenbericht
„… beeindruckt bin ich vom Umgang Ihrer Kolleginnen und Mitarbeiterinnen (…) – das zeugt von viel Erfahrung und Professionalität bei gleichzeitig großer Empathie für die betreuten Menschen!“
… so die Reaktion der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ) auf den Zwischenbericht des Projektes „Ehrenamtlicher Hausbesuchs- und Begleitdienst für rund 60 NS-Verfolgte in Hamburg“, die das Programm finanziell fördert und inhaltlich begleitet:
Aber von vorne: der seit nunmehr 20 Jahren in Hamburg aktive Verein „Psychosoziale Arbeit mit Verfolgten e.V.“ (www.psychosoz-arbeit.org) leitet seit 1. März 2015 ein Projekt, mit dem die Lebenssituation ehemals NS-Verfolgter durch einen Besuchs- und Begleitdienst nachhaltig verbessert werden soll. Dank der Förderung der EVZ und der Unterstützung des Freundeskreises KZ-Gedenkstätte Neuengamme e. V., der VVN-BdA und vieler anderer lässt sich dieses ambitionierte Vorhaben sehr positiv an:
Der Kreis der betreuten Klient_innen ist sehr breit gefächert. Aus den verschiedensten Gründen verfolgt, mit ganz unterschiedlichen Lebensläufen „danach“ und in ganz unterschiedlichen finanziellen, sozialen und gesundheitlichen Situationen heute ist ihnen gemeinsam, dass sie kontinuierliche, verlässliche und kostenfreie Unterstützung gerne in Anspruch nehmen und ihrer bedürfen, um am Leben qualitativ und quantitativ stärker teilhaben zu können.
Dies gewährleisten ehrenamtliche Mitarbeiter_innen im Alter von 16 bis 75 Jahren. Die Unterstützung besteht aus Besuchen zu Hause, Gesprächen, gemeinsamen Mahlzeiten, Vorlesen, Einkäufen, Unterstützung im Haushalt, Begleitung zu Arztterminen, zu Veranstaltungen, Spaziergängen.
Es bedarf zahlreicher Beratungen zwischen den Ehrenamtlichen und der Leitung, wobei das Projekt von der ebenfalls 20jährigen Erfahrung des Pflegedienstes „Solidarische Hilfe im Alter“ profitiert. In diesem Kreis finden sich auch gerne Referent_innen für Schulungen.
Für die Klient_innen, die sonst keine Kontakte haben oder gesundheitlich nicht mehr in der Lage sind, an Aktivitäten teilzunehmen, wird Begleitung organisiert. So können deutlich mehr Menschen am monatlichen „Begegnungscafé ehemals NS-Verfolgter“ teilnehmen, da der Transfer hin und zurück gesichert ist. Die langjährige stabile und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Amt für Wiedergutmachung wirkt sich außerordentlich positiv auf die Unterstützung der NS-Verfolgten aus.
Menschen aus dem Kreis der Verfolgten, die Unterstützung suchen, oder Menschen, die gerne ehrenamtlich unterstützen wollen, können sich telefonisch oder per Mail mit dem Verein in Verbindung setzen: 040 – 38 68 66 12 oder info@psychosoz-arbeit.org.
Das Projekt war befristet bis 28.02.2017.